Der Wald

»Mein schöner Körper schlüpfte aus seinem Versteck und ließ die Büsche hinter sich rascheln. Ich wusste, dass ich als Streunerin hier nichts zutun hatte. Meine Schritte waren vorsichtig und erzeugten keinen Laut. Eigentlich bin ich hier hergekommen, um zu jagen, doch dann sah ich eine Katze, die auf einen dünnen Ast geklettert war. Skeptisch betrachtete ich sie. Ich war ja schon tollpatschig und brachte mich in die manch eine unangenehme Situation, doch das war sehr wagemutig. Ich wollte mich gerade preisgeben, doch dann hörte ich den Ast knacken und einen Körper auf den Boden schlagen. Ich spitze meine Ohren und riss den Kopf herum. War doch klar, dass der Ast brach. Zuerst wollte ich sie ignorieren, doch ich bemerkte, dass sie berletzt zu sein schien. Ich atmete überrascht ein und hielt die Luft an. Ich habe nichts mit dieser Katze zutun, doch mein Herz war zu groß, um diese Clankatze da liegen zu lassen. Also lief ich zu ihr und ging langsam auf sie zu. "Hallo. Ich habe gesehen, dass du vom Baum gefallen bist. Soll ich dir helfen?", fragte ich sorgvoll und schaute sie liebevoll an. Wie eine Mutter. Die Katze erinnerte mich einfach zu sehr an meine Geschwister und weichte mein Herz auf. "Du kannst mir vertrauen. Ich weiß auch, wo dein Lager ist", meinte ich und legte mich neben der Katze hin, um ihr zu zeigen, dass ich mich auf ihrer Höhe bewege. Ich sah, dass ihre Pfote verdreht war. Mit meinem Schweif hob ich sie vorsichtig etwas an. "Es kann etwas weh tun, dafür entschuldige ich mich. Doch ich muss sehen, ob du damit annähernd laufen kannst. Scheinbar nicht", flüsterte ich und musterte sie weiter. "Du hast noch einige Kratzer", fügte ich noch hinzu. Wie konnte sie bloß so ungünstig gelandet sein? Hatte sie ihren Schwanz nicht zum balancieren genutzt? Plötzlich begriff ich, was die Katze daoben getan hatte. Jagen. Stimmt ja, sie mussten ihren Clan versorgen. Ich sah mich um und entdeckte etwas weiter entfernt eine Maus. Es dauert ein Weilchen bis ich sie erlegt hatte, da sie so weit weg war, aber wenigstens brachte ich etwas mit. "Hier, nimm. Damit du wenigstens nicht mit leeren Pfoten zurück kommst",ich schob die Beute zu ihr und ging einen Schritt zurück. Ich hoffte, dass sie die Maus annehmen würde, sowie meine Hilfe auch. "Wenn du willst, kann ich dich stützen und zum Lager bringen oder Hilfe aus dem Lager holen. Würdest du meine Hilfe bitte annehmen?", fragte ich sie und lächelte sie ermutigend an. Bitte! Ich könnte abends nicht mehr ruhig schlafen, wenn ich eine hilflose Katze hier liegenlassen würde. Gerade, wo doch die Füchse überall lauern. Meine Ohren waren immernoch gespitzt und aufrecht, meine Nase prüfte immer wieder die Luft, sogar mein Schweif war aufrecht und warnend. Ich war bereit, sofort wegzulaufen, wenn clanische (ja, neues Wort) Hilfe kommen würde. Dann wäre es ja keine "Straftat", da die Katze dann ja in Sicherheit war. Aber ich würde sie auch bis ins Lager tragen, wenn nötig. Der Boden unter mir, war nicht sonderlich weich oder so, weshalb ich mir vorstellen konnte, dass ihr ganzer Körper schmerzen würde und einige Äste in ihre Haut stachen. Ich stupste sie an. «

»Ich war glücklich, dass sie nicht vor Stolz die Maus ablehnte und lächelte sie an.

"Gut, ich werde dir bis dahin helfen. Lehne dich einfach an meinen Körper, ich werde versuchen, dich zu stützen", meinte ich und meine Augen glitzerten aufgeregt.

Endlich darf ich die Clans hautnah erleben! Endlich. Das wird eine neue Entdeckung für mich sein und die Erfahrung ist kostbar.

Als sie mich etwas fragte, blickte ich sie wieder an und antwortete dann:" Mein Name ist Keks... Wegen meiner Fellfarbe. Und deiner?"

Ich fand sie irgendwie symphatisch und freundlich. Ich hätte gedacht, dass sie mir misstraut und mich feindselig begegnet. Ich drückte meinen Körper an ihren und versuchte ihr so ein wenig zu helfen. Nebenbei bemerkte ich, dass die Sonne langsam aufging und es wärmer wurde. Ich genoss die Wärme, doch der Tau kühlte meine Pfoten und Beine so sehr ab, dass ich noch einwenig fröstelte, trotz meines dicken Felles. Ich war eher der gemütliche Typ und genoss Sonne, Wärme und Schlaf, dennoch war ich für jeden Spaß zu haben. Das Vogelzwitschern wurde lauter und das Zirpen der Insekten, bzw. Grashüpfer wurde langsam übertönt. Ein Baum wurf einen Schatten auf uns, weshalb wir doch nicht soviel Sonne abbekamen und ich hüpfte ein paar Schritte zur Seite.

"Ich liebe die Sonne. Ohne sie könnte ich nicht leben. Sie erleuchtet meinen Weg und zeigt mir, in welche Richtung ich laufen muss, um heim zu kommen. Wie ist es bei euch Clankatzen so? Woran lrientiert ihr euch, außer eurer Nase? Habt ihr etwas, was ihr zum Leben braucht?", fragte ich neugierig nach und hoffte nicht unverschämt oder frech rüberzukommen.

Ich trat ein paar Grashalme platt und versuchte uns einen Weg zu bahnen. Vorsichtig wagte ich die ersten Schritte und unterdrückte einen schmerzvollen Aufschrei, als ein spitzer Grashalm in mein Ballen drückte. Stattdessen zuckte mein ganzer Körper einmal und ich biss mir auf die Zunge. Ich schmeckte kein Blut ,weshalb ich erleichter seufzte.

"Ich habe gehört, in den Clans habt ihr Ränge. Welchen Rang hast du? Bestimmt bist du ein hoher Krieger. Zumindest siehst du so aus. Bist du schon lange einer?", fragte ich weiter:" Es gibt hier vier Clans, zu welchem gehörst du?"

FlussClan wahrscheinlich, da sie ja nicht richtig klettern konnte, bzw. die Stabilität des Astes nicht einschätzen konnte. Nicht schlimm, jeder hat sein erstes Mal irgendwann. Ich bin auch schon oft vom Baum gefallen und tat mir weh. Fehler gehören dazu.

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