Das Lager des FlussClans

»Überrascht sah ich zu Dünesand als dieser die Kinderstube betritt. Gut, also dir ist nichts passiert. Wir hatten schon gedacht, du wärst verletzt oder so, weil du solange Wasserrose nicht besucht hast. schnurrte ich belustigt aber auch erleichtert, ehe ich meine Freundin sanft anstoß. Hab ich dir ja gesagt, dass es ihm gut geht.
Als auch Rubinjunges den Bau betrat schnurrte ich wieder, als sie ihrer Mutter den Fisch hinlegte. Hm, weißt du.murmelte ich. Deine Mutter hat glaub ich eh schon genug gehabt. Ihr geht's gut, soweit es das Essen betrifft. Gib ihn lieber den Katzen, die noch nichts gehabt haben.
Meine Augen glänzten sanft, ich lächelte und ich freute mich das es der Familie von meiner besten Freundin gut ging. Plötzlich schoss mir Graustreif in den Sinn und ich konnte nicht verhindern ein besorgtes Gesicht zu machen. Ob wir auch jemals eine Familie haben können?
Doch aus dem besorgten Gesicht wurde ein warmes Lächeln als sie an den grauen Kater dachte, ehe sie von Wasserrose aus den Gedanken gerissen wurde. Ach, nichts zu danken. miaute ich und leckte ihr die Stirn. Ich bin einfach froh, dass sie hier sind. Es sind ja deine Jungen. Und es wäre nicht nur für dich schlimm gewesen, wenn sie über Nacht nicht zurückgekommen wären.miaute ich. Als sie erwähnte ob sie morgen einen Spaziergang machen wollten, hellte sich meine Miene auf. Das wäre schön! schnurrte ich mit leuchtenden Augen und rieb glücklich meine Schnauze an ihr Fell. Ich kanns garnicht mehr erwarten, wenn du endlich wieder Kriegerin wirst.murmelte ich leise während ich mich an die vergangenen Tage und Abenteuer erinnerte. Zum ersten Mal, seit Splitterstern tot ist fühlte ich mich wieder froh, ja sogar glücklich.  «

»Ich saß immernoch auf der Lichtung vor dem Schülerbau, noch immer hatte ich Häherschwinge nicht gesehen. Ich wollte endlich aus dem Clanleben raus, und ich konnte nicht einfach abhauen, auch wenn es mir relativ egal wäre. Ich hatte es zwar nicht so mit Danke, Bitte und jemanden etwas schuldig sein oder so, aber ich wollte ihm wenigstens bescheid geben, dass ich aufbrechen wollte und wenn ich einfach abhauen würde, würden sie mir wahrscheinlich böse sein und ich hätte einen Clan mehr als Feind. Ich seufzte leise und sah in den Himmel. Es war schon dunkel, der Mond stand hoch und das Silbervlies funkelte hell, als ich mir den Sternenhimmel ansah bemerkte ich, dass er von keiner einzigen Wolke bedeckt war. Es war einigermaßen kalt, doch ich fror nicht wirklich. Ab und zu fröstelte ich im stillen, wenn ein Windzug aufkam, aber ansonsten nicht. Ich blendete alles um mich herum aus, versank in meinen Gedanken und überlegte mir, was ich machen wollte wenn ich den Clan verlassen hätte. Eigentlich hatte ich mir schon einiges überlegt, doch im Moment hatte ich sowieso nichts besseres zu tun und vielleicht hatte ich auch noch etwas vergessen. Ich würde fürs erste das Territorium der Clans verlassen und mir einen Unterschlupf außerhalb suchen, dort würde ich leben, keine Frage. Eine Gefährtin... Nein, auf keinen Fall oder jedenfalls noch nicht. Ich könnte natürlich schon ein paar Kätzinnen verführen, mehr wollte ich aber nicht. Durch einen etwas stärkeren WIndstoß wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich sah mich auf der Lichtung um und hatte Häherschwinge wohl verpasst, denn in meiner Starre hatte ich gesehen, wie er in den Kriegerbau gelaufen war um sich wohl schlafen zu legen. Ich seufzte erneut. Es war jetzt schon zu spät und zu dunkel um noch aufzubrechen, ich würde bis morgen warten und Häherschwinge dann bescheid sagen. Ich stand auf und trottete zurück in den Schülerbau, mein Nest war noch immer ganz in der Nähe des Ausgangs, Graupfote hatte früher immer neben mir geschlafen. Ich war so andererseits beschäftigt, dass ich garnicht wusste ob sie noch in meiner Nähe schlief oder nicht, doch ich kam auch nicht auf die Idee mich im Bau umzusehen und zu gucken ob sie hier war, dafür war ich aber auch zu müde. Ich legte mich in mein Nest und rollte mich wohlig ein. Ob ich außerhalb der Clans etwas gemütliches wie das hier finden würde...? Abwertend zuckte ich mit den Ohren. Ich durfte nicht daran denken, dass ich die Nester hier so bequem fand, sonst würde ich morgen noch immer hier schlafen. Ich schloss meine blauen Augen und schob mir meine Schnauze unter den Schwanz. Mich interessierte es schon, wie Häherschwinge und oder Graupfote reagieren würden, wenn ich gehen wollte. Hatten sie mich nur als Last angesehen oder wirklich als ein langsam besser werdender Freund? Egal, der Gedanke verschwand sogut wie sofort, denn ich wollte darüber nicht nachdenken und schlief auch schon ein.«