Das Lager des Donnerclans

Ich war froh, dass mich jemand bemerkte. Ich hatte mich inzwischen auf den Boden gekauert, al. ein leichter Windhauch durch mein Fell fuhr, zitterte ich noch mehr, ich war bis auf die Haut nass. Kein Wunder, vor kurzem noch lag ich halb im Fluss. Ich sah den Kater an, der mich angesprochen hatte, er sah unsicher aus. Er hatte schwarzes Fell und seltsame, orangene Augen. Wie sollte ich reagieren? Wie reagierte man, wenn man von fremden angesprochen wurde? Sie sah den Kater mit großen Augen an. Ich heiße Dunst sagte ich einfach und versuchte! möglichst selbstsicher zu wirken. Das dürfte aber nicht so angekommen sein, da ich zitternd auf dem Boden lag. Ich sah mich in dem Bau um und entdeckte noch eine Katze, die nach Kräutern roch und hier her zu gehören schien. Der Kater, der mich angesehen hatte, roch nicht so. Ob er in diesem Bau nur zu Besuch war? Sie sah hinter sich, in der Hoffnung, Eisfeder möge vielleicht doch noch da sein, doch dies war natürlich nicht der Fall.

Ich spürte, wie ich schon wieder hochgehoben wurde. So langsam tat mein Nackenfell weh. Ich wollte mich schon beschweren, doch ich ließ es, als ich ein weiches Nest spürte. Moos, warm und trocken. Viel besser als der kalte Regen draußen. Als der Kater noch begann, mich zu trocknen, schnurrte ich, erst leise und dann lauter. Das und das Trommeln des Regens, den ich von draußen hörte, die Wärme des Nestes und die Müdigkeit hätten mich fast einschlafen lassen. Doch dann war der Kater plötzlich weg und ich öffnete die Augen. Er saß vor dem Nest und beobachtete mich. Ich legte den Kopf schief. Dann kam auch noch ein anderer Kater dazu. Hallo! antworte ich und nickte bei Glutherz' Vorstellung. Der Heilerschüler, was auch immer das war, ging wieder. Ob er wiederkommt? Ich war etwas verwirrt von den ganzen Ausdrücken, Heilerschüler, Clans, Eisfeder hatte noch andere Dinge gesagt... Na ja, ich würde alles noch lernen.

hier Bleibe ich. Hier ist es toll! Beschloss ich für mich. Dass das andere hier mehr mitspracherecht hatten und nicht ich, interessierte mich nicht. Hier war es warm und kuschlig. Ich kuschelte mich in das Weiche Fell von Glutherz und Schloss die Augen. Doch Glutherz hatte schon wieder Fragen, was ich ihm auch nicht verübeln konnte. Also öffnete ich wiederwillig wieder meine grauen Augen. Ich weiß nicht, wo ich herkomme. Wiederholte ich meine Aussage, die ich schon Eisfeder gesagt hatte. Doch Glutherz erzählte ich meine Geschichte, oder das, was ich noch wusste, genauer. Er erschien mir nicht so ungeduldig. Ich bin am Fluss aufgewacht. Ich lag halb im Fluss und hatte fürchterliche Kopfschmerzen und es hat ein wenig geblutet. Und dann wusste ich nicht, wo ich hin sollte. Ich bin einfach irgendwohin gegangen und dann habe ich Eisfeder getroffen und sie hat gesagt, sie bringt mich zum DonnerClan. Und dann hat sie mich hierher gebracht. Wo meine Mutter ist, weiß ich nicht. Vielleicht habe ich keine, aber jeder hat doch eine Mutter oder? Ich sah Glutherz fragend an.

Jeder hat eine Mutter? Natürlich war mir das klar gewesen, aber warum konnte ich mich dann nicht an sie erinnern?! Man musste doch als Junges seine Eltern kennen... Vielleicht wollte mich meine Mutter nicht mehr! Oder so was ähnliches! Plötzlich hatte ich riesen Angst. Ich hielt still, als Düsterpfote mir verschiedene Dinge auf den Kopf legte. Sollte das meiner Wunde helfen? Es tat gut, deshalb vermutete ich, dass meine Vermutung richtig war. Vielleicht war das ja seine Aufgabe als Heilerschüler... Als Düsterpfote ein Blatt vor mich hinlegte, aß ich es, ich vermutete mal, dass ich es essen sollte, also tat ich es. Glutherz' Vermutung stimmte wahrscheinlich. Also könnte es sein, dass meine Eltern mich vermissten... Aber ich vermisste sie nicht. Es war, als würde ich sie nicht kennen und wen man nicht kennt, kann man nicht vermissen... Ich kam mir ziemlich gemein vor. Als Glutherz stockte sah ich ihn verwundert an. Was ist los? fragte ich.

Ich überlegte kurz, fragte aber dann nicht nach. Ich wusste noch nicht einmal genau, was ein Clan war, da wollte ich nicht noch mehr verwirrende Dinge, die ich nicht verstehen würde, hören. Und ein Kampf ging mich nichts an... Noch nicht. Ich hörte zu, was Glutherz von seiner Idee sagte, aber da das eh nicht ging, würde ich nichts dazu sagen. Eisfeder hatte gesagt, ich wäre nützlich, vielleicht konnte sie ja die anderen davon überzeugen, dass ich bleiben durfte. Es gefiel mir hier, ich wollte nicht weg. Und schon gar nicht, wenn es draußen in Strömen regnete. Die frage mit meinem Namen beantwortete ich ihm aber. Ich weiß nicht genau... Ich habe Eisfeder getroffen und sie hat mich gefragt. Und dann habe ich mein Fell gesehen, die farbe und dass Wort war irgendwie in meinem Kopf... versuchte ich es zu beschreiben. So war es gewesen. vielleicht könnte ich mich so auch an andere Dinge erinnern... Nein, meinen Namen hatte ich wahrscheinlich nur gewusst, weil es das war, was ich wahrscheinlich am meisten gehört hatte. Er gehörte zu mir.