Der Fluss

<--- FlussClan-Lager

Das Tempo der getigerten Anführerin hatte sich während des Weges erhöht, bis sie mit weiten Sprüngen durch das Territorium lief. Der Fluss war nicht weit, so stoppte Tigerstern einige Schwanzlängen vor den leise plätschernden Wellen und trat vorsichtig näher. Von Sandpfote war noch keine Spur, aber daran störte sich die Kätzin nicht wirklich. Die Schülerin würde sicher bald nachkommen. Bis dahin könnte sie bereits etwas fangen - oder versuchen zu fangen. Im Fluss tummelten sich eine Menge, ahnungsloser, kleiner Fische, die keinen Schimmer davon hatte, dass ihr Leben bald zugunsten eines Clans beendet sein könnte. Tigerstern setzte sich an den Rand des Flusses und überprüfte routiniert, ob ihr Schatten auf das Wasser fiel. Anschließend hob sie eine Pfote, bereit sie blitzschnell in das Wasser zu stoßen. Ungeduldig, wie die Getigerte nunmal war, ließ sie ihre Pfote etwas zu schnell in den Fluss schnellen und unterdrückte einen kleinen Fluch, als sie den Fisch um eine Schnurrhaarbreite verfehlte. Jagen war einfach nicht ihre Stärke. Diese lagen eher im Kämpfen und darin ihren Clan gerecht zu führen. Aber das war nun nicht gefragt. Seufzend brachte die Kätzin sich wieder in Stellung und starrte konzentriert in das Wasser. Ein Aufblitzen von Schuppen in der trägen Strömung, ein schnelles Vorschnellen einer krallenbesetzten Tatze und der Fisch flog durch die Luft. Er kam hart auf dem Ufer auf. Tigerstern war bereits zur Stelle, um ihm einen schnellen Biss zu versetzen und sein panisches Zappeln erstarb. Zufrieden leckte die Kätzin sich über die Lippen. So konnte sie zumindest etwas vorweisen. Obwohl ihre Jagdfähigkeit stark zu wünschen übrig ließ, würde das sicher nicht das letzte Beutestück sein, dass sie heute fing.

Sandpfote

Ich hatte mich aufgerappelt und komme nun bei Tigerstern an, die Gerade einen ersten Fisch fängt. Der ist aber groß bewundert die junge Schülerin ihre Anführerin und setztesich einige Schwanzlängen weiter Flussaufwärts hin. Mein Schatten fällt nicht auf das Wasser und ich konn mich sogar ein Stück weiter nach vorne Beugen, weil mein Schatten noch etwas Platz hatte bis zum Fluss. Ich entdecke einen winzigen unvorsichtigen Fisch und hole mit meiner Pfote aus, ermahne mich aber kurz zu warten. Kurz darauf kommt ein größerer Fisch um den winzigen zu fressen. In dem Moment als der Fisch den Mund öffnet schlage ich zu und töte den großen Fisch schnell. Der ist ja riesig lobe ich mich selbst und denke davon könnten sogar zwei Krieger satt werden!. Der Stolz verschwand wieder als ich auf dem feuchten Sand ausrutsche und fast ins Wasser gefallen wäre, was die Fische vertrieben hätte. Ich rappele mich auf und setzte mich verlegen hin und schaue zu Tigerstern, die mein Missgeschick sicher bemerkt hatte.

//Bitte versuche nicht für andere mitzuschreiben...///



Die Schülerin trottete hinter Echosplitter hinterher. Plätscherndes Wasser und ein leichtes rascheln der Blätter war zu vernehmen. Der Geruch von Fisch stieg ihr in die Nase und ein paar Schuppen von gefangenen Fischen lagen noch am Ufer. Sie musste daran denken, wie sie hier das erste mal einen Fisch erlegt hatte. Aber auch, wie Teichschimmer sich verletzt hatte. Doch auch, wie sie mit Blaukralle hier herum gealbert hatte. Sie holte tief Luft, setzte sich etwas abseits von Echosplitter hin und wartete auf einen Fisch, der sich in ihre Nähe wagen würde. Bestimmt würde er dann auf dem Boden zappeln, unter ihren Pfoten und Krallen nachgeben. Sie würde ihn ins Lager tragen und vielleicht auch selber essen. Früher hätte sie ihn sich mit Blaukralle geteilt und stolz vorgetragen. Sie versuchte nicht daran zu denken, doch es klappte nicht ganz, wie sie wollte. In letzter Zeit war das in vielen Situationen so, sie würde sich noch daran gewöhnen. Zumindest redete sie sich das ganze Zeit ein. Sie bemerkte Sandpfote und Tigerstern, die etwas weiter entfernt auch versuchten zu jagen. Wenigstens war das hier keine reine Grenzpatrouille. Ehrlich hoffte sie, dass Echosplitter ihren Fehler nicht bei Tigerstern ausplaudern würde. In ungefähr zwei Monden würde sie zur Kriegerin ernannt werden und sie wollte keine Fehler machen, eigentlich nur für ihren Clan da sein. Sie schielte zu Echosplitter hinüber, die immer noch konzentriert auf den Fluss schaute und auf einen Fisch wartete. Auch Wespenpfote versuchte sich zu konzentrieren. Sie sah einen Schatten, der ähnlich einem Fisch war und ihre Pfote schnellte vor. Das etwas flog durch die Luft, doch sie erkannte sofort, dass es kein Fisch war. Es war ein kraut oder so etwas. Sie wusste nicht wie es hieß, doch sie erinnerte sich, dass sie es schon einmal in Haselschweifs Bau gesehen hatte. Sie schaute sich um, aber hier war nicht ein Strauch oder so des Gleichen Krautes zu sehen. Naja, hoffentlich würde sich Haselschweif darüber freuen. Eine vertrocknete Blüte hing noch halb daran.
(Es ist Bilsenkraut)

Tigerstern hörte Sandpfote, bevor sie die junge Schülerin sah. Die Sandfarbene kam mit einem lauten "Der ist aber groß" zum Fluss gelaufen. Die Anführerin zuckte mit dem Schweif und war froh, dass Sandpfote inzwischen angekommen war. Immerhin war sie nicht nur hier, um mal zwischendurch zu fischen, sie wollte der Schülerin auch etwas Neues beibringen. Die allerdings setzte sich direkt so an den Fluss, dass ihr Schatten nicht auf das Wasser fiel. Aufmerksam beobachtete Tigerstern ihre Bewegungen und den Fluss vor ihr. Das bekannte Aufblitzen eines silber geschuppten Leibes kündigte Beute an. Die Kätzin erwartete, dass Sandpfote ihn fangen würde, doch sie wartete weiterhin, sehr zu Tigersterns Verwunderung. Hatte sie den Fisch denn nicht gesehen? Doch, das hatte sie. Allerdings wartete die Schülerin auf ihr eigentliches Ziel. Ein weitaus größerer Fisch schwamm zu dem kleinen vor Sandpfotes ausgestreckter Tatze und verschlang ihn mit einem Biss. Gleichzeitig fuhr die Pfote der Sandfarbenen in den Fluss und sie beförderte den beachtlichen Fang an Land. "Nicht schlecht", lobte Tigerstern anerkennend. "Dafür, dass du erst seit ein paar Tagen in der Ausbildung bist, ist das ein wirklich guter Fang." Noch während die Anführerin sprach, rutschte Sandpfote auf dem nassen Namensvetter aus und war drauf und dran in den Fluss zu platschen, als sie glücklicherweise noch schnell genug ihr Gleichgewicht zurückerhielt. Tigerstern sah belustigt drein. "Alles noch heile?", schnurrte die getigerte Kätzin amüsiert, aber freundlich. Doch ihr kleiner Ausrutscher hatte sie an eine andere Methode zum Fischen erinnert. "Kennst du nur diese Methode zu fischen?", fragte sie die Schülerin interessiert und sah sie aus hellgrünen Augen fragend an.

Sandpfote
Wäre mein äußerst hilfreiches und schützendes Fell nicht gewesen, hätte Tigerstern wohl meinen vor Scham erröteten Kopf gesehen. Zumindest war es bei den Zweibeinern so. Ich habe den Kriegern beim Fischen zugesehen und mir immer gedacht, dass das so viel klüger wäre! ich versuchte meine Gedanken zu erklären und bemerkte fast Tigersterns frage nicht mehr. Wie sollte man sonst fischen? Wenn man ins Wasser geht bemerken einen die Fische. Oder etwa nicht? fragte die Schülerin interessiert. Sie war nie besonders gut im Jagen gewesen, doch sie hatte immer und immer den Kriegern zugesehen und versucht sich das alles zu merken. Doch sie hätte vergessen das Gewicht zur Seite zu verlagern. Kannst du mir den Trick beibringen? Biiiittte! auch heute war ich wieder beim Überlegen wie es besser gehen könnte.

Ich schmunzelte. "Fische sind zwar schreckhaft, aber es gibt auch weniger schreckhafte Exemplare, die meistens einen größeren Fang abgeben", erklärte ich der Schülerin. "Wenn du einen Moment wartest, kann ich versuchen dir diese Fischmethode zu zeigen." Ohne wirklich auf eine Antwort zu warten, watete ich vorsichtig in den Fluss, in Richtung einer eher tiefen Stelle. Wasser flutete meine Ohren, als ich in einer schnellen Bewegung untertauchte. Mit kräftigen Schwimmzügen trieb ich mich voran. Als Hilfe zum Steuern benutzte ich meinen Schweif. Mit meinem Blick suchte ich das Flussbett ab und entdeckte eine relativ große Forelle. Mit einem kräftigen Austreten meiner Hinterbeine schoss ich voran und schloss mein Maul um den Fisch, bevor er wusste, was geschah. Mit meinem Fang im Maul schwamm ich dem Licht entgegen, bis ich die Wasseroberfläche durchbrach und zu Sandpfote zurückschwamm um den Fisch vor ihre Pfoten fallen zu lassen. "Es gibt Fische, die wagen sich nicht weit genug an die Oberfläche. Also werden sie so gefangen", miaute ich und schüttelte mich kräftig. Das Wasser störte mich nicht, ich tat es rein aus Prinzip. Immerhin wollte ich mir keine Erkältung oder Ähnliches einfangen. Es könnte sein, dass ich die Sandfarbene dabei ebenfalls etwas durchnässt hatte, aber wenn die diese Methode ausprobieren wollte, würde sie gleich sowieso weitaus nasser sein, als diese paar Tropfen aus meinem Fell es veranlassen konnten. "Wenn du willst und du es deinen Schwimmkenntnissen bereits zutraust, kannst du es auch probieren."

Sandpfote
Kurz überlegte ich mit Trotz zu antworten, was ich mir jedoch sofort aus dem Kopf schlug und antwortete: Natürlich!. Vorsichtig setzte ich eine Pfote in den Fluss und die anderen folgten langsam. Das Flussbett war steinig, kalt und besonders rutschig. Das Wasser hingegen, was mir entgegen spritze war eisig kalt und hatte eine gewaltige Kraft, die mich erst etwas nach hinten taumeln ließ. Doch ich passte mich automatisch dem Strom an und ging Schritt für Schritt weiter. Diese Methode hatte ich noch nie beobachtet und geschwommen war ich erst ein mal. Mit wackeligen Beinen machte ich meine ersten schwachen Schwimmzüge. Erst ganz leicht, sodass ich nach unten getrieben wurde, dann immer stärkere. Langsam schwamm ich zu einem der Riesen und schoss nach vorne. Mit meinem Maul verfehlte ich das Tier knapp und machte eine ungeschickte Drehung. Kurz tauchte ich auf um Luft zu holen und schoss auf den Fisch zu, der mit einer schnellen Bewegung zur Seite eilte, doch ich hatte ihn schon einigermaßen sicher im Maul. Vorsichtig zerrte ich den noch lebenden Fisch an die Oberfläche, der sich aber gekonnt wehrte. Mit ein paar starken Flossenbewegungen befreite er sich aus meinem Griff. Der Fisch war fast so groß wie ich! Ich sprang dem Fisch hinterher, der schon fast in Sicherheit war. Mit einem Bissen tötete ich ihn und zog den riesigen Körper zu Tigerstern. Ich war schrecklich, oder? mit einem kläglichen Lächeln schaute ich in das Wasser. Jagen war normalerweise meine Stärke. In den paar Tagen als Schülerin hatte ich schon so einige Fische gefangen.