Die Hochkiefern

Interessiert hatte die Kriegerin Schmetterlingspfote zugeschaut, und musste zugeben, das sie sich auf keinen Fall dumm angestellt hatte. Ehrlich gesagt sogar ziemlich gut. Tränenteich wusste es nicht mehr so richtig genau, aber war der Meinung das sie beim ersten Mal jagen um einiges ungeschickter gewesen war. Was eventuell auch daran lag das sie schon immer etwas laut und tollpatschig war, aber gut. Sie lächelte der Katze aufmunternd zu. Das war schon ziemlich gut, für das erste Mal, Respekt! Und im Grunde hast du sogar alles richtig gemacht. Dein einziger Fehler liegt beim Sprung, du bist lediglich etwas zu früh abgesprungen. Aber Übung macht den Meister, nicht wahr? Plötzlich bekam Tränenteich eine, sie würde es geniale Idee bezeichnen. Aber im Grunde vielleicht etwas lächerlich, deshalb vergaß sie es lieber ganz schnell, einen Kienzapfen zu suchen und Schmetterlingspfote das einschätzen der Entfernung üben zu lassen, das war ja schon gewissermaßen bescheuert. Aber auf solche Ideen kam eben auch nur die getigerte Kriegerin. Sie nickte Schmetterlingspfote noch einmal zu, was so viel heißen sollte wie: Versuchs nochmal und drehte sich dann auch wieder zu Steinpranke um. Na Los, Grauer, klettre den Baum hoch! lachte sie, zwinkerte ihm aber zu um zu erdenklichen das das eher ein sarkastischer Befehl war als ein ernst gemeinter. Trotzdem war es aber gewissermaßen ernst gemeint, denn die Taktik die Tiere von den Bäumen zu scheuchen war alles andere als dumm oder gar sinnlos.

Die Kriegerin lächelte unwillkürlich als Schmetterlingspfote sie verbesserte. Auch für das zweite Mal, war es alles andere als schlecht. Neugierig beobachtete sie Schmetterlingspfote und und sprang kurz ein bisschen begeistert hoch als die Schülerin den Vogel zwischen den Krallen hatte. Tränenteich konnte die Freude der anderen Katze wunderbar nachvollziehen, sie wusste noch genau wie sie sich damals gefreut hatte, sie hatte mit ihrem Triumphschrei wohl alle Beute verscheucht, damals. Super! lobte sie Schmetterlingspfote. Dein erster eigener Fang, und dann es auch noch ein Vogel, die Viecher sind nicht so einfach zu bekommen! Die DonnerClan Kriegerin freute sich ziemlich für die Schülerin. An diesem einem Tag hatte sie wohl mehr geschafft als in drei Tagen bei Silberblatt, was aber bei Silberblatts Problemen auch nachvollziehbar war. Tränenteich wusste nicht so viel über diese Probleme von Siberblatt, aber ein bisschen bekam man ja schon so am Rande mit. Plötzlich landete eine dicke Schneeflocke auf der Nase der Kätzin und ihr Blick wandte sich augenblicklich nach oben. Innerhalb weniger Sekunden begannen ihre Augen zu funkeln. Es schneit! hauchte sie glücklich und strahlte Schmetterlingspfote an. Tränenteich mochte Schnee überaus gerne, er kündigte zwar die Blattleere vollkommen an, aber er war trotzdem wunderschön, wie er in den letzten Sonnenstrahlen immer noch glitzerte und glänzte, so empfand es zumindest Tränenteich.

Wie ein Blitz jagte die Kätzin dem Eichhörnchen hinterher. Es war schnell, aber gewiss nicht so schnell wie ein Kaninchen, weshalb es nicht allzu schwer sein sollte. So schnell sie ihre Pfoten trugen folgte sie dem Eichhörnchen, und mit einem einzigen riesigen Satz landete sie letzten Endes auf dem roten Tier. Durch ein schnelles Brechen des Genickes beendete sie das Leben ihrer und Steinprankes Beute sicher und möglichst schnell, damit das andere Lebewesen nicht so viel zu leiden hatte. Grinsend sah sie mit ihren funkelnden, wasserblauen Augen zu Steinpranke in den Baum hinauf. Gute Arbeit! rief sie hinauf in den Baum woraufhin ein Vogel aufgeschreckt davonflog. Entschuldigend schaute sie die anderen an. Tut mir Leid... In der Blattleere konnte man jedes einzelne Tier gebrauchen, auch eine magere Krähe. Manchmal hasste die Katze sich dafür das sie immer so unvorsichtig und schnell agierte, dafür das sie manchmal so wenig darüber nachdachte was sie tat, denn das hatte sie schon öfter in schlechte Situationen gebracht. Aber schnell hatte sie ihre Missetat schon wieder vergessen, als sie erneut zum Himmel blickte. Immer wieder, jedes Jahr erneut verzauberte sie die wunderbare Winterlandschaft, obwohl sie es inzwischen schon ziemlich genau kannte, und der Kätzin auch die Nachtteile des Schnees bewusst waren, liebte sie ihn, wie er die Pfoten umschloss und abkühlte, wie man sich darin wälzen konnte und wie lustig es doch war im Schnee zu spielen, auch wenn er kalt war.

Überrascht schnupperte sie in der Luft. Nun bemerkte auch die Kätzin das ein Fuchs in der Nähe war, zuvor war ihr das nicht aufgefallen, sie war zu sehr mit dem Schnee beschäftigt gewesen, der so wunderschön auf die Erde hinabfiel. Tränenteich wackelte mit dem Kopf und wog die Chance der drei DonnerClaner ab, beziehungsweise der beiden und einer halben, denn Schmetterlingspfote konnte wenn sie gerade erst ihre allererste Beute erwischt hatte, bestimmt auch noch nicht besonders gut kämpfen. Steinpranke war soweit sie wusste ein durchschnittlicher Kämpfer, und sie war ein Naturtalent. Mh... überlegte sie. Ich hab keine Ahnung wie ein Fuchs schmeckt. Ich meine, wir hätten nichts davon ihn zu verfolgen wenn er nicht schmeckt, außer vielleicht das er niemand anderen mehr töten kann. stellte sie nachdenklich fest. An sich hätten wir glaube ich eine relativ vernünftige Chance gegen das Tier zu gewinnen, aber Verletzungen würden entstehen, mit Sicherheit, und das ist in der Blattleere wo gerade wegen dem Kampf so viele verletzt sind, für unseren Heiler nicht gerade ein Traum. Erklärte sie dann. Also, ich persönlich bin dafür das wir ihn nicht angreifen, solange er uns nicht angreift. Die Kriegerin schaute Steinpranke sowie Schmetterlingspfote erwartungsvoll an, was sie dazu zu sagen hatten.

Die Kätzin nickte zustimmend. Super, ihre beiden Clankameraden waren also vernünftig. Sie kannte ein paar Katzen die sich sofort auf das rote Tier gestürzt hätten. Hätte sie wenn sie ehrlich war aber auch getan, früher, als sie noch Streunerin war, zusammen mit ihrer Schwester. Die war genauso eine begabte Kriegerin wie sie, schon damals, als sie noch jung waren. Manchmal fragte sich Tränenteich tatsächlich wo ihre Zwillingsschwester gerade war, oder auch ob sie noch lebte. Obwohl sie bewusst verschiedene Wege gegangen waren. Die Kriegerin riss sich von den Gedanken an ihre Schwester los und wandte sich wieder dem hier und jetzt zu. Dann sind wir uns ja einer Meinung. Wir sagen es Eisstern und belassen es dabei, bleiben aber wachsam. fasste sie noch einmal zusammen. Ich bin außerdem dafür das wir jetzt ins Lager zurückkehren oder an einem anderem Ort weiterjagen, hier wird wohl eher weniger noch Beute zu finden sein. Dann drehte sie sich zu Schmetterlingspfote. Wenn du willst kann ich später mit dir auch noch ein bisschen trainieren. lächelte die DonnerClan Kriegerin. Dann schaute sie in den Himmel und nickte der Schülerin zu. Es ist schon spät. Mit diesen Worten kehrte auch sie durch den wunderschönen kalten Schnee ins Lager zurück.
tbc: Lager des DonenrClans