Der Hof

Ich beobachte Luftpfote, wie sie scheinbar ohne Mühe eine Ratte fing. Ratten waren mir nicht wirklich geheuer, man brauchte eine ganz bestimmte Pflanze, um ihre Bisse zu behandeln, während bei den meisten anderen Kratzern vieles half. Und doch waren sie gute Frischbeute. Gut gemacht! schnurrte mich. Unwillkürlich fragte ich mich, warum ich so stolz war. Sie war nicht meine Schülerin oder so. Aber sie ist meine Freundin. dachte ich. Sie war bei weitem bessere Gesellschaft als ein manchmal etwas verwirrter Mentor, ein verrückter Ältester oder ein Blinder Schüler.

Ich sah ihr zu, wie sie ein Beutestück nach dem anderen fing. Ich selbst verspürte keinen Drang, es selbst zu versuchen, mein Bein würde mich behindern und selbst wenn ich komplett gesund wäre, nach ein paar Monden als Heilerschüler war ich wahrscheinlich so wie so aus der Übung. Ich würde nur noch Mäuse fangen, die mir direkt vor die Pfoten liefen. Als sie kam und nach meinem Bein fragte, dachte ich kurz nach. Es tut nicht weh. sagte ich wahrheitsgemäß. Es war schon lange wieder verheilt, auch wenn irgendetwas falsch zusammengewachsen war und ich deshalb immer noch humpelte. Das würde mein Leben lang so bleiben. Aber ich werde schneller müde, ich war schon viel zu lange nicht mehr draußen. sagte ich. Und, wie geht es deinen Beinen so? miaute ich scherzhaft.

Sandpfote

Ich schnurrte, als ich ihren Vorschlag hörte. Regelmäßig aus dem Lager kommen... Das war mehr, als ich mir erhofft hatte. Ich vermisste die Freiheit, das Lager zu verlassen und sie hatte recht, ich musste meine anderen Beine trainieren. Und mir ihr... Das besserte meine Laune noch mehr. Die Kätzin war etwas besonderes für mich geworden, mehr als nur eine Freundin. Das wäre toll! sagte ich. Ich lachte, als sie um mich herumsprang, fast so unbeschwert wie ein Junges. Doch dann fiel mir auf, wie müde sie schien. Vielleicht sollten wir zurück. meinte ich. Auch Libellenjäger wird bestimmt bald merken, dass ich nicht mehr da bin.

Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte sie nicht hier alleine lassen und ich musste zugeben, dass der Gedanke, zurück in das Lager mit einer sterbenden Anführerin zu gehen, nicht gerade der schönste war. Libellenjäger kann auch ruhig eine Weile nach mir suchen, wenn du willst, bleiben wir noch ein bisschen. sagte ich. Außerdem hat Kräuter sammeln gegenüber dem Jagen den entscheidenden Vorteil, dass die Beute nicht weg läuft. Ich zwinkerte ihr zu, in der Hoffnung, sie ein wenig aufmuntern zu können. Es gefiel mir nicht, wenn sie traurig war, das war, als ob diese Trauer auch auf mich übergehen würde.

Ich hatte geträumt, jetzt war Luftpfote schon gegangen. Na toll, da machte ich mal was mit ihr und verbrachte die Zeit damit, sie warten zu lassen. Ich sammelte schnell die Kräuter ein und lief ihr dann hinterher. Doch irgendwie hatte ich ein seltsames Gefühl. Lebte Mondstern überhaupt noch? So seltsam es auch war, aber irgendwie lag es mir im Gefühl, das sie schon Tod war. Ich rannte schneller.

~> WindClan Lager