Der Brennesselort

~> SchattenClan Lager

Ich rannte schnell hinter meiner Schülerin her, ohne darauf zu achten, ob Pechpfote uns folgte. Ok, ich wusste ja, dass sie dies tun würde, sie hatte ja auch selber vorgeschlagen, zum Brennnesselort zu gehen. Ich sah Dornenpfote, die irgendwas rief, ich konnte es jedoch nicht verstehen, da ich noch zu weit entfernt war. Als ich näher kam, sah ich, dass sie im Moos lag und heftig atmete. Ich wusste nicht, wie ich auf sie zugehen sollte. Hatte sie sich wieder beruhigt? Oder war sie immer noch... Wie auch immer? Nein, das war nicht sie. Ich beschloss, ganz normal zu tun. Also ging ich zu ihr und blieb vor ihr stehen. Wollen wir schon einmal anfangen? Dann kannst du Pechpfote mit einem neuen Trick überraschen. sagte ich, möglichst fröhlich.

Ich war erleichtert, dass es ihr wider gut zu gehen schien. Doch nun sah ich ihre Wunden Ballen, die blutig aufgeschürft waren. Ich war besorgt, doch ich hatte immer noch ihre Reaktion im Kopf, als ich sie vorhin gefragt hatte, ob sie zu Sternendieb gehen wollte. Ich überlegte kurz, beschloss dann jedoch, sie zu Fragen. Willst du nicht doch zu Sternendieb? Ich weiß nicht, ob es ratsam wäre, mit blutigen Pfoten zu kämpfen, dann wird es nur schlimmer. Wir können das Training auch auf Morgen verschieben, wenn deine Pfoten behandelt worden sind. sagte ich. Ich fragte mich, wo sie diese Wunden herhatte. Ich war den selben Weg gelaufen und hatte nichts. War sie so,schnell gerannt?

Ich sah meine Schülerin besorgt an, beschloss jedoch, dieses Thema vorerst fallen zu lassen. Wenn sie unbedingt trainieren wollte, sollte sie doch. Ich verkniff mir noch ein Bist du dir sicher?, weil ich sie nicht damit nerven wollte. Pechpfote sah ich dankbar an. Danke. Wie wäre es, wenn ich euch jetzt den Trick zeige und ihr dann einen Übungskampf macht? fragte ich, war mir aber schon ziemlich sicher, was sie Antworten würden, Dornenpfote hatte ja auch schon danach gefragt. Ich setzte mich erst einmal hin. Bei diesem Trick ist das wichtigste, dass ihr das Gleichgewicht haltet. Wenn ihr euch auch in der Luft anspannt, könnt ihr kontrolliert auf dem Boden aufkommen. Aber wenn nicht, könnt ihr ganz leicht aus eurer Sprungbahn kommen. Auch wenn euer Gegner versucht, euch abzuwehren ist es schlecht, wenn ihr einfach nur unkontrolliert durch die Gegend hüpft. ich stand wieder auf und kauerte mich hin. Dann sprang ich plötzlich ab, in der Luft schlug ich einen imaginären Gegner an den Rücken, so,dass er in meinen Gedanken zu Boden ging. Ich selbst landete sicher auf allen Vieren. Bei zu großen Gegnern ist dieser Trick nicht ratsam, da diese euch ohne Probleme einfach aus der Luft fischen und selbst nicht einmal staucheln. beendete ich meinen Vortrag.

Ich musste zugeben, dass ich beeindruckt war. Wenige Schüler dächten so nach, die meisten versuchten einfach nur, ihrem Mentor alles so gut wie möglich nachzumachen und sie entwickelte die Tricks schon alleine weiter. Dass war sehr gut, Dornenpfote. sagte ich. Irgendwie durchströmte mich stolz auf meine Schülerin und noch etwas anderes... Zuneigung. Ich überlegte, ob ich noch etwas sagen sollte, entschied mich dann jedoch dagegen. Ich hoffte, dass sie den Stolz in den fünf kleinen Wörtern gehört hatte. Ich drehte mich um zu Pechpfote. Und jetzt versuch du es. sagte ich. Erwartungsvoll sah ich sie an.

Ich sah zuerst Pechpfote an, dann meine Schülerin  Dornenpfote. Sehr gut! sagte ich zu Pechpfote und nickte ihr anerkennend zu. Und du hast recht. sagte ich zu ihren Worten. Auch zu Dornenpfote sagte ich natürlich etwas, sie war schließlich meine Schülerin, es wunderte mich, dass sie nicht komplett mich sich zufrieden schien. Du warst sehr gut! Würdest du den Trick schon perfekt beherrschen, hättest du jetzt frei! schmunzelte ich. Und anders als die meisten anderen Schüler Hast du nicht nur das, was ich getan habe, nachgetan sondern den Trick zu etwas nützlicherem weiterentwickelt. Die meisten Schüler geben sich erst einmal damit zufrieden, die Grundlagen zu lernen. schloss ich mein Bewertung.

Ich sah Pechpfote hinterher. Dornenpfote hatte noch nicht auf meine Worte reagiert. War alles in Ordnung mit ihr? Plötzlich hatte ich Angst, dass sie wieder so einen Anfall oder was immer das war wie vorhin bekam. Ich sah in den schon fast schwarzen Himmel und sah, das Pechpfote recht hatte. Wir sollten gehen. Sagte ich. Die anderen machen sich vielleicht schon Sorgen, wo wir bleiben. Ich stand auf und ging zum Lager, Dornenpfote würde mir schon folgen.

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